Fakten und Daten
Wald ist für alle da
Wald ist die unentbehrliche Lebensgrundlage für die Menschen. Beim Rückblick in die Geschichte erfährt man, dass in unserer Region vor knapp 200 Jahren Wald nahezu „ausgestorben“ war. Er unterlag dem freien Spiel des Marktes und wurde ohne Ende übernutzt und ausgebeutet. Später erst setzte sich auch hier die nachhaltige Nutzung des Waldes durch und führte zur naturnahen Waldwirtschaft.
Nur im mitteleuropäischen Ökosystem wurde das Artensterben erfolgreich gestoppt. Es konnten sogar vom Aussterben bedrohte Arten sich wieder etablieren – wie z.B. der Schwarzstorch.
Siehe http://www.wald-rlp.de/schwarzstorch-ciconia-nigra/videomaterial/best-of-storch-tv.html
Der Ökorohstoff Holz stand und steht auch künftig nachhaltig zur Verfügung und kann naturverträglich genutzt werden.
Gerade im Wald können nachwachsende Generationen – unsere Kinder - natürliche Zusammenhänge erklärt bekommen und eindrucksvoll erleben … ganz authentisch, nicht nur digital …
Dafür zahlt jeder Bürger in Rheinland-Pfalz im Durchschnitt nur 1,50 EUR/Monat.
365 Tage 24 Stunden Erholung im Wald … gratis!
66 Prozent der deutschen Bevölkerung, das entspricht ungefähr 55 Millionen Menschen, besuchen den Wald mindestens einmal pro Jahr (Archiv des Internetauftritts www.waldkulturerbe.de, Zahl der Woche 01.08. - 07.08.2011). Einzig im Wald dürfen (fast) alle Flächen durch jeden Bürger betreten werden, egal wem der Wald gehört.
Stabile Wälder benötigen stabiles Personal
Das Thema Wald ist sehr komplex. Viele Zusammenhänge haben wir selbst zu Beginn des 3. Jahrtausends noch nicht verstanden. Die anstehenden Herausforderungen sind gigantisch. Wald ist sowohl Opfer als auch „Medizin“ im unausweichlichen Klimawandel.
Um diesen Herausforderungen gewappnet zu sein, müssen artenarme Monokulturen in strukturreiche Mischwälder umgewandelt werden. Der Klimawandel lässt nicht auf sich warten.
Mit sinkenden Mitarbeiterzahlen wird die umfassende Erledigung dieser dem Landesbetrieb Landesforsten übertragenen Aufgaben zunehmend in Frage gestellt. Nur mit zahlenmäßig ausreichendem und gut qualifiziertem Personal kann die Zukunft im Wald und die Ansprüche an den Wald gerecht gestaltet werden.
300 Jahre Nachhaltigkeit! Auch beim Personal?
Im Jahr 2013 jährt sich die Prägung des Begriffs der Nachhaltigkeit durch den damals für die sächsischen Wälder zuständigen Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz zum dreihundertsten Mal. Carlowitz gab im Jahr 1713 sein Werk "Sylvicultura Oeconomica" heraus, eine wissenschaftlich fundierte Grundlage über den Aufbau und die nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern. Erstmals wurde das heute gesamtgesellschaftlich anerkannte Ziel der Nachhaltigkeit – hier als forstliches Wirtschaftsprinzip – formuliert. Damit war der Ausgangspunkt für die nachhaltige Forstwirtschaft in Deutschland gelegt.
(weitere Info: http://www.wald-rlp.de/ueber-uns/nachhaltigkeit/300-jahre-nachhaltigkeit.html).
Wie sieht (fehlende) Nachhaltigkeit beim Forstpersonal aus? Seit 1990 wurden 34 % des Personals nicht mehr ersetzt worden. Ein Drittel des Personals wird binnen der nächsten 10 Jahre ausscheiden, ein weiteres Drittel in den dann folgenden 8 Jahren.
Wenn kein Nachwuchs eingestellt wird, wird eine leistungsfähige Forstverwaltung in absehbarer Zeit nicht mehr existieren!
Förster auf der Roten Liste! - Forstleuten läuft die Zeit davon!
Nach einer drastischen Einsparung von Personal in den letzten Jahren ist die Personalsituation bei Landesforsten aktuell äußerst angespannt. Damit die Aufgaben im Wald und für die Gesellschaft weiter erfüllt werden können, muss umgehend ausgebildetes Fachpersonal deutlich über das Maß der bisherigen Einstellungspraxis (ca. 12 Personen/Jahr) hinaus eingestellt werden. Selbst bei einer Neueinstellung von 40 Personen pro Jahr würden die anstehenden Personalabgänge bei weitem nicht aufgefangen.
In nachfolgender Grafik ist der aktuelle Personalabbau dargestellt. Wenn tatsächlich ab sofort nur 10 Neueinstellungen erfolgen würden, weist die Kurve weiter steil nach unten.

Prinzip Nachhaltigkeit bitte auch beim Personal!
In den letzten 10 Jahren wurden Landesforsten zahlreiche neue Aufgaben zusätzlich übertragen, z. B.:
- Waldpädagogik/Umweltbildung inkl. Walderlebniszentrum und Haus der Nachhaltigkeit
- Cluster-Studie Forst, Holz und Papier,
- Windenergie im Wald,
- PEFC- und FSC-Zertifizierung,
- Holzmobilisierung im Privatwald inkl. Privatwaldinventur,
- Motorsägekurse für Brennholzselbstwerber,
- Einrichtung eines Nationalpark-Forstamtes (derzeit in Planung),
- Einschlagserhöhung um 50 % seit 2002.
Dieser Aufgabenmehrung steht ein starker Personalabbau (siehe weiter oben) entgegen. Das ist keine Nachhaltigkeit!
Wir warten auf Verjüngung!
Wir warten auf Verjüngung, die sich nach ihrer Ausbildung bei Landesforsten etablieren kann. Jährlich werden in verschiedenen Ausbildungsberufen und Qualifizierungen 80 junge Menschen ausgebildet, von denen maximal 10 bis 15 Personen eine Übernahmechance bei Landesforsten haben. Eine größere Übernahmequote käme Landesforsten (mit einem aktuellen Durchschnittsalter von 47 – 53 Jahren je nach Berufsgruppe) verjüngend entgegen.
Um den Personalbedarf in allen Berufsgruppen von Landesforsten weiterhin decken zu können, müssen auf jeden Fall auch weiterhin nachhaltig junge Leute ausgebildet werden.
Unser Wald bekommt ein Zertifikat - die Personalplanung ein Armutszeugnis!
Rheinland-Pfalz ist bereits seit dem Jahr 2000 PEFC-zertifiziert (ursprüngliche Bezeichnung: „Pan European Forest Certification“). 2013/2014 erfolgt in mehreren Schritten zusätzlich die FSC-Zertifizierung („Forest Stewardship Council“). Ob das ein erster (und wichtiger) Schritt zur künftigen Personalnachhaltigkeit ist, wird man sehen.
Weitere Hintergrundinformationen:
www.wald-rlp.de